Im Auftrag der King Baudouin Stiftung führte das nexus Institut Planungszellen in Berlin und Budapest durch. Ziel war es, die wichtigsten Eckpunkte für ein zukünftiges Europa zu identifizieren. Die Planungszellen wurden im Rahmen der European Citizens‘ Consultations durchgeführt. Es handelte sich dabei um das umfangreichste Projekt, das nach den ablehnenden Referenden zur EU-Verfassung in Frankreich und den Niederlanden zur Verbesserung der Kommunikation der Europäischen Union mit ihren Bürgerinnen und Bürgern gestartet wurde.
In einer zweijährigen Reflexionsphase hat die EU unter anderem geklärt, wie das wechselseitige Verhältnis zwischen der Union und den europäischen Bürgerinnen und Bürgern verbessert werden kann. Bürgerinnen und Bürger wurden aufgefordert, zu verschiedenen europäischen Themen ihre Meinung zu äußern und somit in einen Dialog über Europa einzutreten.
Ende November und Anfang Dezember 2006 erarbeiteten insgesamt 85 Bürgerinnen und Bürger innerhalb von vier Tagen ihre wichtigsten Vorschläge für eine zukünftige Entwicklung Europas für die drei Themenbereiche „Umwelt und Energie“, „Familie und soziale Sicherung“ und „Immigration und Europas Rolle in der Welt“. Hierbei wurde in beiden Städten ein identisches Programm für die Planungszellen gewählt, so dass die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gegeben war. Auch im Europäischen Kontext hat das Verfahren erneut bestätigt, dass es in tiefgehenden Diskussionen zielorientiert tragfähige Ergebnisse produziert und somit auch auf dieser Ebene als Methode zur Bürgerbeteiligung einsetzbar ist.
Das nexus Institut war hierbei maßgeblich für die Organisation, Durchführung und Nachbearbeitung der Planungszellen in Berlin und Budapest verantwortlich. Unterstützt wurde es durch einen ungarischen Partner, die Universität Budapest. Die Ergebnisse sind in einem Bürgergutachten in einer dreisprachigen Ausgabe (deutsch/ungarisch/englisch) erschienen.
Laufzeit: 09/2006-06/2007
Auftraggeber: King Baudouin Foundation
Mitarbeiter*innen: Dr. Hans-Liudger Dienel (Projektleitung), Nicolas Bach