Am 15. und 16. Oktober hat in Brüssel die 8. Democracy RnD-Konferenz stattgefunden. Die über 250 Teilnehmenden waren eingeladen, sich zu dem Thema „Crossroads“ in verschiedenen Formaten auszutauschen: „Crossroads“ verwies auf das unterschiedliche Tempo der deliberativen Welle in verschiedenen Kontexten und die Notwendigkeit, wachsende globale Herausforderungen wie Polarisierung, Autokratisierung und Populismus zu bewältigen. Das Thema lud die Teilnehmer dazu ein, neue Wege für die öffentliche Deliberation als Antwort auf diese komplexen Dynamiken zu erkunden.
Vom nexus Institut waren die Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel und Jacob Birkenhäger dabei. Unsere wissenschaftlichen Mitarbeitenden Thomas Blanchet und Ina Metzner waren mit einer Workshop-Session zum EU-Horizon-Projekt SCALEDEM vertreten. Das SCALEDEM-Projekt ist ein kollaborativer Ansatz, europaweit demokratische Innovationen zu stärken und demokratische Prozesse inklusiver zu gestalten. SCALEDEM zielt darauf ab, demokratische Innovationen, die aus Forschungs- und Innovationsmaßnahmen zu skalieren, um ihre Reichweite und Wirkung zu erweitern. Dazu gehören umsetzbare Instrumente wie politische Fahrpläne, ein Kompass für die Skalierung demokratischer Innovationen und eine fundierte Theorie der Skalierung.
Die ca. 40 Teilnehmende des Workshops, der gemeinsam mit Nets4Dem, DemoReset und People-Powered-Netzwerken durchgeführt wurde, waren eingeladen, gemeinsam darüber nachzudenken, welche Herausforderungen es bei der Skalierung von demokratischen Innovationen gibt, welche Aspekte von Projekten für eine Skalierung überhaupt geeignet sind und wo die Bedarfe und Erwartungen an Skalierung von demokratischen Innovationen liegen.
Insgesamt beschäftigten sich die Sessions der Konferenz mit den aktuellen Herausforderungen, Chancen und Innovationen deliberativer Demokratie weltweit. In praxisnahen Workshops und „Deep Dives“ wurden Themen wie die institutionelle Verankerung von Bürgerräten, der Einsatz von KI in Beteiligungsprozessen, Inklusion, Klimapolitik, De-Kolonialisierung und die Wirkungsmessung demokratischer Innovationen vertieft. Plenumsdiskussionen und Panels reflektierten strategische Fragen zur Zukunft des Netzwerks, zur Finanzierung und Skalierung demokratischer Innovationen sowie zur Stärkung öffentlicher Unterstützung für deliberative Verfahren. In ihrer Keynote sprach Fatima Zibouh, Expertin für Diversität, Inklusion und Diskriminierung und Wissenschaftlerin im Bereich Sozial- und Politikwissenschaften, von „radikaler Inklusion“ von marginalisierten Gruppen bereits in die Konzeption von partizipativen Verfahren, nicht nur als Zielgruppe von Bürgerbeteiligung – ein Motiv, das in vielen Gesprächen und Sessions der Konferenz aufgegriffen wurde.
Ein Empfang der Europäischen Kommission am 16. Oktober 2025 rundete die Konferenz ab – hier wurde auf Einladung von People Powered Politics und der Leiterin der Abteilung für Bürgerbeteiligung und öffentliche Meinung in der Europäischen Kommission, Gaetane Ricard-Nihoul, ein Dokumentarfilm des letzten European Citizen Panel on Hate Speech vorgestellt, ebenso waren Teilnehmende verschiedener European Citizen Panels anwesend.
Bild: Dr. Constantin Schäfer