In zentralen Bereichen der Daseinsvorsorge wird derzeit über Rekommunalisierungen diskutiert. Allerdings bedeutet dies nicht mehr ein bloßes Zurück zum Staat. Inzwischen sind neue Formen der Governance entstanden, die auch Bürgerinnen und Bürger in öffentliche Unternehmen einbeziehen. Für die Arbeitnehmerseite entstehen hier neue Kooperationsmöglichkeiten, die im Rahmen des Projektes erforscht werden sollen. Forschungsleitende Fragen sind:
- Welche Folgen hat die bürgerschaftliche Mitsprache für die Arbeitnehmerseite?
- Auf welche Weise können Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden?
- Inwieweit könnten daraus neue Kooperationsmöglichkeiten – aber auch Interessenkonflikte – entstehen?
Das Projekt geht auf die Vielfalt bürgerschaftlicher Interessengruppen ein, indem verschiedene Bürgerrollen wie Kunde, Mitgestalter, Auftraggeber und Kontrolleur berücksichtigt werden. Hierfür erarbeitet das Projektteam einen Katalog unterschiedlichster Beteiligungsformen, der Anknüpfungspunkte für die Mitarbeiterseite aufzeigt. Im Mittelpunkt der Forschung stehen sechs öffentliche Energie- und Wasserunternehmen aus Deutschland und Frankreich, die in ihrem jeweiligen Bereich als Best Practice gelten. In Deutschland handelt es sich um die Stadtwerke Norderstedt, Berliner Wasserbetriebe, Stadtwerke Wolfhagen und Stadtwerke Jena, in Frankreich um Eau de Paris und die Wasserbetriebe von Grenoble.
Dieser Fallstudienansatz wird ergänzt durch eine bundesweite Befragung von Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertretern über bürgerschaftliche Mitsprache.
Laufzeit: 05/2015 – 05/2017
Auftraggeber: Hans-Böckler-Stiftung
Mitarbeiter*innen: Dr. Carsten Herzberg (Projektleitung), Dr. Thomas Blanchet