Mit dem Wegfall von Grenzanlagen und Kontrollen im Schengenraum der Europäischen Union wuchs die Bedeutung der Alltagsmobilität zwischen Grenzregionen in den letzten Jahrzehnten stetig an. Neben den in Betrieb befindlichen grenzüberschreitenden Bahnlinien gibt es eine große Anzahl stillgelegter bzw. nicht im Personenverkehr genutzter Bahnstrecken, die reaktiviert werden könnten.

Das nexus Institut wurde durch das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) beim Eisenbahn Bundesamt (EBA) beauftragt, die Reaktivierungs- und Entwicklungspotenziale im grenzüberschreitenden regionalen Schienenpersonenverkehr herauszuarbeiten und zu untersuchen.

Ziel des Projekts „Reaktivierung von Bahnstrecken in Grenzregionen“ ist es, die Weichen für eine Verlagerung grenzüberschreitenden Pendler- und Freizeitverkehrs von der Straße auf die Schiene zu stellen und so einen Beitrag zum Klimaschutz sowie zu einer besseren Vernetzung europäischer Grenzregionen zu leisten.

Hierzu analysiert das Projektteam die vorhandenen Verkehrsangebote und die Potenziale der bestehenden bzw. reaktivierungsfähigen Bahnverkehrsinfrastrukturen. Zudem werden für die Studie die alltäglichen grenzüberschreitenden Bewegungen und verschiedene Sekundärdatenquellen (z.B. Arbeitsmarktstatistik, von Aufgabenträgern im SPNV und euroregionalen Studien) ausgewertet.

Auf Grundlage der Sekundärdatenanalyse werden schließlich drei Modellregionen identifiziert. Für die Modellregionen wird die Datenanalyse weiter vertieft und durch die Befragung von Pendler:innen sowie wesentlicher Stakeholdergruppen (u.a. politische Akteure von der EU- über die nationalstaatliche bis zur regionalen und kommunalen Ebene, Aufgabenträger, Verkehrsunternehmen und Fahrgastverbände) vertiefend untersucht.

Dabei werden auch die Effekte und Wechselwirkungen mit einbezogen, die sich durch Reaktivierungsvorhaben in Bezug auf die Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung, die Umweltbelastung sowie weiteren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgewirkungen ergeben. Schließlich führt das Projekt alle Analyseergebnisse und Daten zu einem Empfehlungs- und Maßnahmenkatalog zusammen, der in einem interaktiven Veranstaltungsformat mit Expert:innen des Feldes geprüft und verdichtet werden soll.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie beim Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung – DZSF.

Laufzeit: 01/2023 – 12/2023
Auftraggeber: Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF)
Mitarbeiter:innen: Ansgar Düben (Projektleitung), Moritz Filter (wissenschaftliche Projektleitung), Nele Buchholz
Projektpartner:innen: Prof. Dr. Birgit Milius, Dominik Knebel (Fachgebiet Bahnbetrieb und Infrastruktur – BBI der TU Berlin)

Bild: Moritz Filter