Seit 2007 beteiligt das Land Berlin Bürgerinnen und Bürger in einem offenen Prozess an der Gestaltung des „Tempelhofer Felds“ – dem ehemaligen Flughafengelände. An der Westseite der großen Freifläche wurde ein neues Wohnquartier geplant. Neben der vom Baugesetzbuch vorgeschriebenen Öffentlichkeitsbeteiligung sollte im Rahmen dieser Planung ergänzend ein besonderes partizipatives Element eingesetzt werden: die Erarbeitung eines Bürgergutachtens.
Hierzu organisierte und moderierte das nexus Institut im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin Planungszellen zum neuen Quartier am Tempelhofer Damm. Neben dem Schwerpunkt Wohnnutzungen mit einem hohen Anteil bezahlbaren Wohnraums sollten Büro- und Dienstleistungseinrichtungen sowie gewerbliche Bereiche für spezielle Nutzungen entstehen. Außerdem ist in diesem Quartier die Errichtung der Zentral- und Landesbibliothek geplant.
Am Rande des Tempelhofer Feldes hätte somit ein modernes, städtisches Wohnquartier entstehen sollen, in dem mindestens 50 Prozent der Wohnungen für mittlere und untere Einkommensgruppen vorgesehen waren. Innerhalb der Planungszellen wurden unter anderem folgende Aspekte diskutiert:
- Überblick über die aktuellen Planungen
- Zielgruppen und baulicher Charakter des Quartiers
- Verschiedene Nutzungen im Quartier am Tempelhofer Damm
- Gestaltung der Nachbarschaft von Wohnen und Zentral- und Landesbibliothek
- Integration des Quartiers ins städtische Umfeld
- Verkehr und Erreichbarkeit
Im Zufallsverfahren wurden etwa 75 Bürgerinnen und Bürger Berlins ausgewählt. In drei Planungszellen mit jeweils 25 Personen erarbeiteten sie an zwei Tagen eigene Empfehlungen und Ideen zum Quartier am Tempelhofer Damm. Die Ergebnisse des Prozesses wurden in einem Bürgergutachten zusammengefasst, das der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt im April 2014 übergeben wurde.
Laufzeit: 09/2013 – 02/2014
Auftraggeber: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
Mitarbeiter*innen: Dr. Angela Jain, Nicolas Bach, Ansgar Düben