Das Projekt KOMOBIL2035 untersucht, wie durch ehrenamtliches Engagement die Erreichbarkeit von Daseinsvorsorgeangeboten im ländlichen Raum verbessert werden kann. Dieses Potenzial soll insbesondere auf kommunaler Ebene besser nutzbar gemacht werden. Dazu wird zunächst über die präzise Herausarbeitung von spezifischen Datengrundlagen zu Anforderungen, Akteuren, Motivationen und Hindernissen eine belastbare Wissensbasis für den Status Quo bis ins das Jahr 2035 geschaffen. Aufbauend darauf entstehen in enger Abstimmung mit der kommunalen Ebene und den dort vertretenen Akteuren übertragbare Umsetzungsstrategien als Basis für konkrete Maßnahmen. Die Erkenntnisse werden auf andere Gebiete der Daseinsvorsorge übertragen. Das übergeordnete Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Handlungsoptionen für Kommunen und deren Verwaltungen zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund demographischer Prozesse zu erforschen und im Labor Ostwürttemberg zu testen.
nexus verantwortet innerhalb des Projekts insbesondere die qualitative Begleitforschung und die Einbindung der wesentlichen Akteure durch partizipative Verfahren. Es werden etwa qualitative Interviews durchgeführt, um die Erkenntnisse der quantitativen Datenerhebungen zu validieren. Zugleich können so die Thesen zu einer künftigen Entwicklung mit den persönlichen Zukunftserwartungen ausgewählter Engagierter und anderer Akteure an die Entwicklung des Ehrenamtes im Mobilitätsbereich abgeglichen werden. Darüber hinaus wird ein Szenario-Workshop als partizipativer Workshop mit externen Expert/innen (aus den Bereichen Engagement, Alterns- und Zukunftsforschung) sowie den Stakeholdern engagementbasierter Daseinsvorsorge im Mobilitätsbereich durchgeführt. Der Workshop dient dazu, heutige Entscheidungen vorausschauend zu reflektieren und zukunftsfähig auszurichten.
Die Begleitforschung in der Umsetzungsphase soll Informationen gewinnen und aufbereiten, die es erlauben, die Wirksamkeit des Konzepts und seiner Umsetzung abschätzen zu können und gegebenenfalls auch nachsteuern zu können. Um das qualifizierte Feedback verschiedener Stakeholdergruppen zu gewinnen, werden zwei Fokusgruppen durchgeführt. Die Qualität des Konzepts und seiner Umsetzung sollen in einer Gruppendiskussion diskursiv ermittelt und gemeinsam eventuelle Verbesserungsvorschläge erarbeitet werden.
Laufzeit: 05/2017 – 02/2020
Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Mitarbeiter*innen: Dr. Christine von Blanckenburg (Projektleitung), Franziska Detsch, Ansgar Düben, Marcus Neuhold
Projektpartner: Regionalverband Ostwürttemberg (Verbundkoordination), Gemeinde Rainau, Landkreis Ostalbkreis, Landkreis Heidenheim, Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, pakora.net, Philipps-Universität Marburg