Großveranstaltungen oder „Events“ haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Teilbereich des Freizeit- und Tourismusgeschehens entwickelt. Die An- und Abreise dauert dabei oft länger als der Besuch des Events selbst und sorgt für erhebliche Verkehrsbelastungen besonders im Umfeld des Veranstaltungsortes. Wie können diese Verkehre umwelt-, sozialverträglich und wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden? Und wie läßt sich die An- und Abreise zu einem Teil des Eventerlebnisses entwickeln?
Als Teil des Forschungsprogramms „Freizeitverkehr“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat sich das Projekt „Eventverkehr – Freizeitverkehrssysteme für den Event-Tourismus“ in den Jahren 2000 bis 2004 mit diesen Fragen befasst. Dabei wurden analytische und praktisch-planerische Aspekte gleichermaßen untersucht. Anwendungsfall und Schwerpunkt der Untersuchungen war die Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) Rostock 2003.
In der Projektgruppe wirkten insgesamt acht Partner aus verschiedenen Disziplinen mit. nexus koordinierte die Arbeit der Gruppe und bearbeitete außerdem die Teilbereiche Psychologie, Ergonomie, Angebotsentwicklung und Implementationsforschung.
Wichtige Schritte der Projektarbeit waren:
- untersuchungsadäquate Systematisierung von Events
- empirische Untersuchungen zur Bedeutung von Eventbesuchen als Teil des Freizeitverkehrs, zur Struktur eventbezogener Mobilität sowie zu Interessen und Erwartungen der Akteure in diesem Bereich
- Szenarien zur Beschreibung künftiger Eventverkehre
- Entwicklung von Prognose- und Bewertungsverfahren für den Eventverkehr
- Analyse der Möglichkeiten erlebnisorientierter Reisegestaltung
- Konzeption der An- und Abreise als Teil des Events
- beispielhafte Umsetzung erlebnisorientierter Mobilitätsdienstleistungen
Einige Konzepte konnten im Rahmen der IGA Rostock 2003 in der Praxis erprobt werden. Die Projektgruppe steht Interessierten aus Praxis und Wissenschaft auch weiterhin für Beratung bei der Planung und Gestaltung von Eventverkehren zur Verfügung.
Laufzeit: 08/2000 – 04/2004
Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Mitarbeiter*innen: Martin Schiefelbusch, Jenny Schmithals