Der endgültige Ausstieg aus der Braunkohleverstromung wurde im Sommer 2018 von der Bundesregierung beschlossen. Der bevorstehende Strukturwandel stellt die betroffenen Regionen in Sachsen-Anhalt vor große kommunale, wirtschaftliche und emotionale Herausforderungen. Land, Kommunen und die Unternehmen der Region müssen gemeinsam mit den Menschen vor Ort den bevorstehenden Kohleausstieg bewältigen und ihre Heimat ein Stück weit neu erfinden – treibhausgasneutral, wirtschaftlich dynamisch und lebenswert.

Zur Bewältigung dieses tief greifenden Strukturwandels werden dem Land Sachsen-Anhalt – nicht zuletzt dank des aktiven Eintretens der Landesregierung – aus verschiedenen Programmen insgesamt rund 4,8 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Wie dieses Geld verwendet werden soll, wird in einem Strukturentwicklungsprogramm für das Land Sachsen-Anhalt festgelegt. Dieses wird durch fünf große Bürgerdialoge und fünf Fachforen vorbereitet. Das nexus Institut konzipiert und moderiert die Veranstaltungen und unterstützt die Staatskanzlei bei der Gestaltung des Beteiligungsprozesses.

Der Ausstieg aus der Braunkohle, der das Mitteldeutsche Revier über viele Jahrzehnte prägte, ist konfliktträchtig und kann nur im Konsens mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern gelingen. Es kommt darauf an, dass die Menschen im Revier nicht nur mitgenommen werden, sondern ihre eigenen Erfahrungen, Vorstellungen und Perspektiven aktiv und kreativ einbringen. Die Konzeption der Veranstaltungen zielt darauf ab, vorhandene Ängste und Befürchtungen aufzugreifen und ein gemeinsames, konstruktives Herangehen an die bevorstehenden Herausforderungen zu ermöglichen. Im Mittelpunkt steht der Dialog auf Augenhöhe zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Politik.

Bei allen fünf Bürgerdialogen nehmen Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und weitere Vertreter der Landesregierung selbst teil und stehen bereit, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels im Mitteldeutschen Revier zu diskutieren. Die Veranstaltungen dauern jeweils gut drei Stunden und bieten Raum für intensive Gruppen-Diskussionen, Ideen-Entwicklung und den Dialog mit der Politik. Teilnehmen können alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Die Ergebnisse der Bürgerdialoge werden anschließend in mehreren Fachworkshops zu den wichtigsten Handlungsfeldern des Strukturwandels aufgegriffen und finden so Eingang in den Strukturentwicklungsplan, der Ende 2021 fertiggestellt sein soll.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Laufzeit: 09/2020-06/2021
Auftraggeber: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Mitarbeiter*innen: Christiane Dienel (Projektleitung), Nicolas Bach, Christian Kusch, Max Westbrock

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