Das Modell Bürgerhaushalt stößt national und international auf großes Interesse. Das zeigen die jüngsten Beispiele aus Europa: In Berlin, Lissabon, London, Paris und Rom wurden Budgets selbst von den Bürgern geplant. Auch in den USA sind Bürgerhaushalte entwickelt worden, so z. B. in Vallejo, San Francisco, St. Louis und Boston.

Dieses Interesse greift ein internationales Konsortium im Projekt „CivicBudget“ auf. Eine webbasierte Plattform soll den Prozess zur Entwicklung eines Bürgerhaushalts vereinfachen. Die aktuellen Plattformen beschränken sich oft darauf, Menschen zur Teilnahme zu motivieren. Die Teilnehmer sollen konsensorientiert zusammenarbeiten. Darüber hinaus stützt sich die Entwicklung eines Bürgerhaushalts fast nur auf die öffentliche Verwaltung. Oft ist diese mit Organisation und Durchführung des Verfahrens überlastet.

Die CivicBudget-Plattform wird alle wichtigen Schritte für die Planung von öffentlichen Haushalten enthalten: Vorschläge entwickeln, Zusammenarbeiten, Budget vorschlagen, Abstimmungen und Überwachung der Ausgaben. CivicBudget basiert als Weiterentwicklung auf einer Plattform, die von App-Civist gemeinsam mit Social-Apps-Lab entwickelt wurde. Beteiligt waren das Zentrum für Informationstechnologie und Forschung im Zusammenhang mit der Gesellschaft an der Universität von Kalifornien sowie das Inria@Siliconvalley. Das Design von CivicBudget wird als Open-Source ausgelegt.

nexus wird aufbauend auf seinen Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung in Deutschland die Bedürfnisse der Nutzer identifizieren und Marktchancen herausarbeiten. Das nexus-Team wird in einem ersten Schritt den Markt in Deutschland und Europa analysieren. Städte und Gemeinden sollen aktiv bei der Entwicklung der Plattform eingebunden werden.

Laufzeit: 01/2016 – 12/2017
Auftraggeber: European Institute of Innovation & Technology
Mitarbeiter*innen: Christoph Henseler (Projektleitung), Migle Bareikyte, Dr. Carsten Herzberg
Projekthomepage: www.civicbudget.org
Projektpartner: Missionen Publiques, Citris Innovation Lab/UCL Berkeley, Inria, TU Berlin