Öffentliche Verkehrsmittel sind ein wichtiger Teil der Mobilität. Besonders in Ballungsräumen leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Bedienung der Verkehrsnachfrage; darüberhinaus sind Bus und Bahn wichtige Instrumente, um umwelt- und sozialpolitische Ziele zu erreichen. Dies setzt aber voraus, dass das Angebot kundengerecht und attraktiv gestaltet ist, um insbesondere gegenüber dem Pkw bestehen zu können.
Allerdings ist der Marktmechanismus, der in den meisten Branchen für ein effizientes und nachfragegerechtes Angebot sorgen soll, im öffentlichen Verkehr oft außer Kraft gesetzt: Die Fahrgäste haben in den meisten Fällen keine Möglichkeit, unter verschiedenen Anbietern zu wählen. Statt dessen dominieren Monopole und ein starker politischer Einfluss auf die Gestaltung des Angebots. Dies gilt im Übrigen auch dann, wenn die Verkehrsleistung durch private Unternehmen erbracht wird. Zudem ist der Verbraucherschutz im Vergleich zu anderen Branchen lückenhaft.
Wo bleibt in diesem System die Stimme der Fahrgäste? Diese Frage untersucht nexus im Projekt BUSREP. Grundannahme der Arbeit war, dass angesichts der besonderen Rahmenbedingungen des öffentlichen Verkehrs geeignete Strukturen erforderlich sind, damit Kundinnen und Kunden ihre Wünsche wirksam zum Ausdruck bringen können. Dazu müssen die Interessen der Fahrgäste in allen Phasen der Planung und Leistungserstellung wirksam vertreten werden.
Das Projektteam hat dazu die Situation in verschiedenen europäischen Ländern untersucht. Betrachtet wurden Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Schweden und die Tschechische Republik sowie einzelne Beispiele aus Belgien und der Schweiz. Die Kernfrage dabei: Welche Strategien nutzen die verschiedenen Akteure, um Fahrgastinteressen zu vertreten?
Das Projekt richtete sich an Akteure aus Verkehrsplanung und -betrieb, Politik und Wissenschaft, Verbraucher- und Umweltverbände sowie Bürgerinitiativen aus dem Verkehrsbereich. Neben der fachlichen Information sollte damit Anbietern und Kunden die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Dialog gegeben werden.
Laufzeit: 01/2003-12/2007
Auftraggeber: Volvo-Stiftung, Göteborg (Schweden)
Mitarbeiter*innen: Holger Jansen, Dr. Martin Schiefelbusch
Die Internetseite zum Projekt ist unter www.busrep.de verfügbar.